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In welchem Umfang kann nach den behördlichen Beschränkungen wieder aufgesperrt werden? Wie umgehen mit unsicherer Auftragslage und Kundennachfrage? Und vor allem: Was sind jetzt die richtigen Entscheidungen im Interesse des Unternehmens und für dessen MitarbeiterInnen?
Die Corona-Krise hat über 10.000 Tiroler Betriebe gezwungen, ihre MitarbeiterInnen in Kurzarbeit zu schicken. Nun versuchen viele Betriebe, wieder durchzustarten. Dafür suchen sie nach einer guten Strategie. Und – das sie gleich gesagt – die heißt nicht immer Kurzarbeit.
Der Besuch von berufs- und branchenbezogenen Kursen sowie berufliche Höherqualifizierung sind gerade jetzt die Gebote der Stunde
Unsicher bleibt aktuell für alle Betriebe, wie sich die Kundennachfrage entwickelt und wie der wirtschaftliche Wiederaufbau anzugehen ist. Sicher ist aber, dass es dafür neue Ideen, Anstöße und Fähigkeiten braucht. Daher sind der Besuch von berufs- und branchenbezogenen Kursen sowie berufliche Höherqualifizierung gerade jetzt geboten.
Die kommenden Monate sind ideal geeignet, um als Betrieb den MitarbeiterInnen Kursbesuche zu ermöglichen. Oder sie dazu zu motivieren, sich selbst weiterzubilden. Weil berufsbezogene Weiterbildung in der Regel berufsbegleitend gestaltet ist, lässt sich diese auch zeitlich sehr gut mit Homeoffice, Kurzarbeit, Teilzeit, Bildungskarenz oder Bildungsteilzeit verbinden.
- Erfreulicherweise gibt es aktuell einige Förderungen, die sowohl Betriebe als auch MitarbeiterInnen finanziell unterstützen – oft bis zur Hälfte der Kursgebühren oder sogar noch mehr.
- Die Wirtschaftskammer Tirol konnte auch beim AMS klarstellen, dass die Qualifizierungsförderung mit der Covid-19-Kurzarbeit kombinierbar ist.
Als Service haben wir Ihnen die fünf häufigsten Anwendungsfälle für Qualifizierungsförderungen in der aktuellen Situation dargestellt:
1. Qualifizierungsförderung und Covid-19-Kurzarbeit kombinieren
Wenn Sie ältere Arbeitnehmer ab 45 Jahren, Frauen mit Lehr- oder BMS-Abschluss bzw. ArbeitnehmerInnen mit Pflichtschulabschluss in Covid-19-Kurzarbeit haben, können Sie diese in passenden Kursen bei anerkannten Berufsbildungseinrichtungen anmelden, z.B. beim WIFI Tirol. Wenn Sie bis spätestens eine Woche vor Kursbeginn Qualifizierungsförderung beantragen, erhalten Sie 50 % der Kurskosten refundiert.
2. Qualifizieren, bis die Nachfrage wieder voll anspringt
Sie haben MitarbeiterInnen weiterhin voll beschäftigt, aufgrund der noch reduzierten Kundennachfrage gibt es aber aktuell Leerlaufzeiten im Betrieb? Diese können mit Kursbesuchen optimal gefüllt werden.
Betriebe können für bestimmte Zielgruppen hier die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte beim AMS beantragen (50 % Kurskostenförderung). Wenn Ihr Betrieb keine Beschäftigten in Covid-19-Kurzarbeit hat, erhalten Sie mit diesem Modell zudem 50 % der Personalkosten ab der 25. Kursstunde, in manchen Fällen sogar schon ab der 1. Kursstunde.
Die momentan unsichere Zeit eignet sich auch für die Weiterqualifizierung von Lehrlingen. Lehrbetriebe erhalten hier 75 % der Ausbildungskosten für berufsbezogene Kurse sowie Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprüfung im Rahmen der Lehrbetriebsförderung ersetzt.
3. Bildungsteilzeit und Bildungskarenz als Alternative zur Kurzarbeit
Wesentliche Vorteile gegenüber der Kurzarbeit für Betriebe sind zum einen, dass bei der Bildungsteilzeit und Bildungskarenz die Lebenshaltungskosten der MitarbeiterInnen ab dem ersten Tag vom AMS übernommen werden. Für den Betrieb fallen während dieser Zeit also keine Personalkosten an.
Zum anderen ist die Lösung auch flexibler, weil sie ganz individuell den Bedürfnissen der Beschäftigten angepasst werden kann. Die Kurskosten können sowohl vom Betrieb übernommen werden als auch von den Beschäftigten.
Im zweiten Fall kann vielfach noch das Bildungsgeld Update des Landes Tirol in Anspruch genommen werden (bis zu 50 % Kurskostenförderung). Unternehmen und Mitarbeiter profitieren zudem von der Höherqualifizierung aus dem Kurs nach der Rückkehr in den Betrieb.
4. Bildungsförderung für Unternehmer
Auch als UnternehmerIn lautet die Devise Umdenken und Weiterdenken in und nach der Krise. Dabei unterstützt Weiterbildung nachhaltig, denn sie liefert neue Denkansätze und Kompetenzen. EPU und Kleinunternehmer mit bis zu neun Beschäftigten erhalten im Rahmen des Bildungsgeld Update bis zu 50 % der Kosten von beruflicher Aus- und Weiterbildung ersetzt. Auch die Förderungen der Kosten von Werkmeisterschulen sind möglich.
5. Aus- und Weiterbildung in Eigeninitiative
Auch für ArbeitnehmerInnen empfiehlt es sich, in der Krise auf Qualifizierung zu setzen, um für die kommenden Herausforderungen gerüstet zu sein. Mit der Zukunftsaktie, wo 30 % der Kurskosten übernommen werden, oder mit dem Bildungsgeld Update, welches bis zur Hälfte der Kurskosten übernimmt, ergeben sich attraktive Unterstützungen. Lehrlinge, die sich selbst weiterbilden, erhalten über das Förderpaket „Lehre fördern“ sogar 100 % der Kurskosten ersetzt.
Gerade wenn die Welt Kopf steht, ist es wichtig,in in die Zukunft zu schauen und sich optimal vorzubereiten. Stärken Sie Ihre Potenziale, bereiten Sie sich auf morgen vor und wachsen Sie mit uns. Speziell für die aktuelle Situation hat das WIFI Tirol viele passende neue Kursangebote geschaffen und bietet mit über 3.500 beruflichen Kursen die größte Vielfalt in Tirol.
Das WIFI Tirol berät Sie sowohl bei der Auswahl des passenden Kursangebots als auch zu möglichen Förderungen . Wenden Sie sich einfach an das WIFI-Kundenservice unter 05 90 905-7777 oder verschaffen Sie sich selbst einen Einblick in das umfassende Kursangebot in ganz Tirol unter www.tirol.wifi.at.
Eine praktische Übersicht über die zahlreichen Kursförderungen in Tirol finden Sie auf www.tirol.wifi.at/förderungen.
Bildhinweis
Titelbild: adobe stock|Vitalii Vodolazskyi