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Das Penicillin ist zweifelsohne eine der bedeutendsten Errungenschaften der Medizin. Unzählige Menschenleben konnten im Laufe der letzten Jahrzehnte durch die Gabe von Antibiotika gerettet werden.
Und doch: Es war ein Fehler im Laboratorium von Alexander Fleming, der zur Entdeckung des Penicillins führte!
Wer keinen Fehler gemacht hat, hat es nie versucht.
Ein Fehler führte zur Entdeckung des Penicillins
Im September 1928 vergaß der schottische Wissenschaftler einige Versuchsgefäße zu entsorgen. In den gebrauchten Petrischalen konnten Schimmelpilze sichtbar heranwachsen, welche die gezüchteten Staphylokokken offensichtlich abtöteten. Diese Schimmelpilze konnten der Gruppe Penizillium zugeordnet werden. Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele für grandiose Entdeckungen, die durch einen Fehler möglich wurden, wie z. B. den Herzschrittmacher oder das Teflon.
Es sind insbesondere Krisen, die Unternehmen herausfordern, kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Der Mut, neue Wege zu gehen, ist oftmals mit einem erhöhten Fehlerrisiko verbunden.
Innovative und agile Unternehmen nehmen Fehler bewusst in Kauf
Auch agile Unternehmen setzen verstärkt auf die Eigenverantwortung ihrer MitarbeiterInnen und nehmen bewusst deren Fehler in Kauf, um Lernerfahrungen anzustoßen und die Kompetenz und das Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
Ein gut entwickeltes Failure-Management übersetzt Fehler in Erfolg, indem Fehler offen angesprochen und konstruktiv bearbeitet werden.
Das ist das Schöne an einem Fehler: Man muss ihn nicht zweimal machen.
Cathy van Dyck von der University of Amsterdam konnte mit einer internationalen Studie aufzeigen, dass ein gut ausgestaltetes Failure-Management die Innovationskraft, die Qualität und die Produktivität steigert und somit die Gesamtkapitalrentabilität erhöht.
Das Failure-Management schafft Rahmenbedingungen, welche die Entwicklung des individuellen Fehler-Mindsets der MitarbeiterInnen fördern:
- Die Fehlerkultur nimmt im Rahmen der Unternehmenswerte einen wichtigen Platz ein. Fehler werden als Lernmöglichkeiten erkannt und grundsätzlich positiv bewertet.
- Fehler werden bewusst toleriert und offen ausgesprochen. Die Führung spricht firmeninterne Beispiele für den konstruktiven Umgang mit Fehlern und die daraus gewonnen Lernerfahrungen regelmäßig an.
- Im Wissen, dass ein Fehler meist in einer Verkettung von Umständen auftritt, wird die Suche nach einem Schuldigen konsequent durch eine ganzheitliche Ursachenanalyse ersetzt.
- Den MitarbeiterInnen wird, wann immer es möglich ist, die Chance gegeben, sich an der Lösung von mitverursachten Fehlern aktiv zu beteiligen.
- Eine transparente und übersichtliche Wissensplattform, in welcher sowohl Fehler als auch deren Lösungen erfasst werden, hilft, die aus Fehlern gewonnenen Lernerfahrungen für viele Mitarbeiter*innen zugänglich zu machen.
Mag. Rudolf Beirer Seit 20 Jahren tätig als international zertifizierter Trainer, Berater und Coach. Ausgebildeter Beziehungsmanager und Teamentwickler, diplomierter Psychologe mit wirtschaftlicher Ausbildung, Gründer und Geschäftsführer des Instituts Beirer; HR-Beauftragter in verschiedenen Unternehmen; Buchautor, Spezialist für Zeit- und Selbstmanagement, Teamentwicklung, Führungskräfteentwicklung, Motivation.
Fotos:
Titelbild: adobe stock | Worawut
Bild Rudi Beirer: privat
Bild Thomas Alva Edison: Pixabay