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Positive Psychologie als Lebenswerkzeug | WIFI Blog

Belastende Zeiten sind immer wieder Teil jedes Lebens. Wichtig ist hierbei der richtige Umgang mit diesen Herausforderungen, um uns selbst zu schützen, zu entwickeln und mit einem gestärkten Geist herauszufinden. Mag. Walcher Elisabeth kann auf einen jahrzehntelangen Erfahrungswert als Trainerin im Bereich positive Psychologie zugreifen und bringt ihren Kursteilnehmenden leicht anwendbare Methoden bei, um das eigene Selbstvertrauen zu steigern.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf und zu Ihrer Trainertätigkeit am WIFI gekommen?
Seit über 30 Jahre begleite ich Menschen und Unternehmen in ihrer Entwicklung als Coach und Trainerin. Die Zusammenarbeit mit dem WIFI Innsbruck ist aufgrund meines Schwerpunkts Positive Psychologie entstanden. So fand im letzten Jahr die Ausbildung zum Business-Coach statt, wo meine Aufgabe darin bestand, den Teilnehmern Coaching-Tools zu vermitteln. Für das WIFI Innsbruck zu arbeiten, ist für mich auch deshalb sehr schön, weil die Programmgestaltung von großer Professionalität und Leidenschaft geprägt ist.

Warum beschäftigen Sie sich mit Psychologie?
Mein Schwerpunkt ist Bildung und zwar auf persönlicher, institutioneller oder unternehmerischen Ebene. Psychologie ist dafür eine äußerst brauchbare Wissenschaft, da sie Grundlagenwissen liefert, um zu verstehen, warum Menschen so denken, fühlen oder handeln, wie sie es tun. Wenn ich das verstehe, kann ich dementsprechend Bedingungen schaffen, damit ein erwünschtes Verhalten eintritt. Eine erfolgreiche Unternehmensführung baut auch auf den Erkenntnissen der (Wirtschafts-)Psychologie auf.

Die Ausbildung ist ein großer Zugewinn für alle, die mit Menschen arbeiten oder Teams führen.
Mag. Walcher Elisabeth / Trainer am WIFI Tirol

Was ist genau mit „positiver Psychologie“ gemeint?
In der Geschichte der Psychologie hat es tatsächlich einen Paradigmenwechsel gegeben. Initiiert wurde dieser von Martin Seligmann, der 1998 Präsident der American Association of Psychologists war, die als die Vatikanstelle der Psychologen gilt. In dieser einflussreichen Position, wo es natürlich auch um die Verteilung von Forschungsgeldern ging, forderte er, dass es auch Aufgabe der Psychologie sein müsse, zu erforschen, was Menschen und Institutionen aufblühen lässt. Damit legte er den Grundstein der Positiven Psychologie, die sich in ihrer Forschung u.a. auf folgende Fragen konzentrierte: Was stärkt Menschen? Wie kann man glücklich werden? Welche Bedingungen braucht es, damit alle Menschen mehr Wohlbefinden erfahren? Was braucht es, um erfolgreich zu sein? Diese Fragen waren sehr neu, denn der Mainstream der Psychologie beschäftigte sich mit persönlichen Defiziten, Krankheiten und Scheitern.

Die Pandemie macht uns allen zu schaffen. Ist der Bedarf an Psychologie gestiegen?
Auf alle Fälle. Es ist ein verstärktes öffentliches Bewusstsein zu beobachten und die Menschen sind empfänglicher geworden für alle Facetten der psychischen Gesundheit. Eben auch deshalb, weil die Belastungen gestiegen sind, neue Lebenswelten durch Home-Office und Kurzarbeit sich eröffneten und ein Teil der Menschen auch für sich einen neuen Lebensstil entdecken wollen oder müssen. Und in dieser Situation des Neuen und der Unsicherheit will und braucht der Mensch mehr Sicherheit und Orientierung. Hier hilft die Psychologie und vor allem die Positive Psychologie weiter, da sie sie Antworten geben kann und Lösungen zeigt, um die mentale und psychische Stärke zu steigern und auch mehr Wohlbefinden zu erreichen.

 

Übungen für emotionales Wohlbefinden

Unsere Expertin hat Tipps für uns parat, welche wir ideal in unseren Alltag einnbauen können.

Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Zufriedenheit und zum Glücklichsein. Wenn man diese Übung sechs Wochen lang macht, bilden sich neuronale Netzwerke aus, die maßgeblich für das körperliche und emotionale Wohlbefinden sind. Mit einer inneren Haltung der Dankbarkeit – für das Große als auch das Kleine – verändert sich tatsächlich das Leben.

In der Regel lassen Sie Ihre Gedanken vor sich dahinplappern oder sie drehen sich in einer Endlosschleife im Kreis. Hier hilft es, gezielt einen Stopp einzulegen. Schreiben Sie ihre Gedanken nieder, ohne Kontrolle, ohne Wertung. Sobald Sie meinen, es ist genug, nehmen Sie ein oder mehrere Sätze, die Sie als besonders bedeutsam einschätzen. Überprüfen Sie diese wenigen Sätze mit der Frage „Stimmt das wirklich?“ Und dann überprüfen Sie auch die Antworten nochmals, ob diese wirklich stimmen. In der Regel kann man hier bereits einige belastende Gedanken entlarven, die nicht hilfreich sind und so auch nicht stimmen. Dadurch werden diese entkräftet.

Angst hat einerseits durchaus wichtige Funktionen – so sorgt sie für Sicherheit oder fördert Vermeidungen, die wichtig sind. Andererseits hemmt Angst, nimmt Lebenskraft und macht im schlimmsten Fall depressiv. Das ist eben jener Teil der Angst, der unangenehm ist. Auch hier gilt wieder: Schreiben Sie die Angstsätze auf und dann malen Sie sich die möglichen Szenarien aus: Was wäre, wenn…. Sobald diese Sätze – oder auch nur ein Satz steht, können Sie eine To-Do-Liste erstellen, um genau dieses Szenario zu verhindern. So kommt man ins Tun und das fördert wiederum das Gefühl von Selbstwirksamkeit, die wiederum für unser Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wichtig ist.

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