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Datenschutzbeauftragte sorgen dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung eingehalten werden. Dr. Franz Jandl ist WIFI Lehrgangsleiter des Kurses „Zertifizierter Datenschutzbeauftragter“ und Geschäftsführer der JANDL Datenschutz GmbH. Im Interview erläutert er die Aufgaben von Datenschutzbeauftragten genauer und erklärt die Inhalte des Kurses:
Was sind die Aufgaben eines Datenschutzbeauftragten?
Die Kernaufgabe des Datenschutzbeauftragten ist nach DSGVO die Überwachung der Einhaltung der Datenschutzgesetze im Unternehmen.
Was passiert, wenn sie Verstöße gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen feststellen?
Der Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen ist häufig eine Datenschutzverletzung, die vom Unternehmen der Datenschutzbehörde zu melden ist. Die Datenschutzbehörde leitet dann ein Ermittlungsverfahren ein und überprüft die Einhaltung der DSGVO.
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Welche datenschutzrechtlichen Neuerungen gibt es seit Einführung der DSGVO im Jahr 2018?
Seit Einführung der DSGVO hat die Rechtsprechung der Behörden und des EUGH die Anwendungsmaßstäbe sukzessive verschärft.
So hat der EUGH in seinem jüngsten Urteil den Datentransfer in die USA untersagt.
Jüngst hatte ich in einem Unternehmen den Fall, dass ein Datentransfer in die USA mit einem neuen Produkt möglich wäre. Das ist rechtswidrig und die Suche nach Alternativlösungen notwendig.
Wie hat sich Ihrer Ansicht nach das Bewusstsein für Datenschutz in den Betrieben seit Einführung der DSGVO 2018 entwickelt?
Der Bekanntheitsgrad der DSGVO hat sich mittlerweile sehr gesteigert. Auch der Bedrohungsfaktor „Strafen“ hat zwangsläufig zu mehr Rechtsbewusstsein geführt.
In den von mir betreuten Unternehmen hat sich jedenfalls eine intensive und positive Beziehung zur DSGVO entwickelt.
Welche Konsequenzen drohen Unternehmen bei Nichteinhaltung der Datenschutzbestimmungen?
Die einschneidendste Konsequenz bei Verstoß gegen Bestimmungen der DSGVO sind die dafür vorgesehenen Strafen mit einem Strafrahmen bis zu 20 Millionen Euro, wobei dabei auch ein enormer Imageschaden entstehen kann.
Warum sollte man den Kurs „Zertifizierter Datenschutzbeauftragter“ besuchen? Welchen Nutzen hat er für KursteilnehmerInnen?
Der Kurs zum „Zertifizierten Datenschutzbeauftragten“ versetzt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage, die DSGVO praxisgerecht anzuwenden.
Es wird ein anwendungsbezogenes Grundverständnis entwickelt und die Normenwelt der DSGVO nutzergerecht in die Unternehmenswelt integriert.
Die DSGVO wird dadurch zum Handlungsinstrument des Datenschutzbeauftragten.
Als Datenschutz-Rechtsexperte ist es mir sehr wichtig, den Kursteilnehmern das Rechtsbewusstsein der DSGVO näher zu bringen.
Zertifizierte Datenschutzbeauftragte haben ein sehr interessantes, spannendes und zukunftsträchtiges Betätigungsfeld.
Der WIFI Kurs „Zertifizierter Datenschutzbeauftragter“ umfasst 40 Lehreinheiten und unterteilt sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden den Teilnehmenden Grundzüge der rechtlichen Aspekte vermittelt und die Rahmenbedingungen dieser Thematik erklärt. Der Zweite Teil des Kurses vertieft die praktische Umsetzung der Tätigkeiten eines zertifizierten Datenschutzbeauftragten. Im Anschluss an den Kurs kann die Zertifizierungsprüfung zum Datenschutzbeauftragten abgelegt werden.
Titelbild: ©welcomia.com
Foto Dr. Franz Jandl: Privat