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Verbesserung der eigenen Beweglichkeit, Koordination, Rumpfstabilität, Kraft und Ausdauer sowie Körperhaltung – und das ganz ohne kompliziertes Equipment und teuren Fitnessgeräten?
Eine spezielle Trainingsart macht dies möglich: „Animal Flow“ wird in der USA längst praktiziert und erobert nun auch Europa. Was hinter diesem Fitnesstrend steckt und welchen Unterschied es zu Yoga gibt, erklärt Philipp Pichler, der Kurstrainer am WIFI Tirol, im Interview.
Wie sind Sie zu dieser Sportart gekommen?
Vor drei Jahren bin ich zufällig in den sozialen Medien über das Thema gestolpert. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich bereits für das Training mit dem eigenen Körpergewicht interessiert und viel damit auseinandergesetzt. Aber als ich den Gründer von Animal Flow Mike Fitch sah, war ich sofort von der Kraft in seinen Bewegungen und der Kontrolle über seinen Körper begeistert. Ich wusste sofort, dass ich dies auch lernen möchte. Noch im selben Jahr besuchte ich einen entsprechenden Workshop und meine Animal-Flow-Reise begann.
Was gefällt dir besonders an Animal Flow?
Zuerst war es vor allem diese ästhetische Art und Weise mich zu bewegen, die mich angesprochen hat. Mittlerweile begeistert mich die weitreichende Vielseitigkeit, die dieses Training mit sich bringt. Kurz erklärt: in vielen Sportarten oder Aktivitäten benötigen wir die unterschiedlichsten körperlichen Anforderungen – auch motorische Fähigkeiten genannt – wie z.B. Kraft, Koordination, Gleichgewicht, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit usw.
Je nach Sportart werden gezielt drei bis vier von diesen Fähigkeiten beansprucht. Im Fußball zum Beispiel liegt der Fokus auf Schnelligkeit und Ausdauer. Beim Gewichtheben wird hauptsächlich Kraft benötigt und im Yoga konzentriert man sich auf Beweglichkeit und Gleichgewicht. Und genau hier setzt die Vielseitigkeit von Animal Flow an. Es füllt die vorhandenen Lücken. Der Fußballspieler wird stärker und koordinierter, der Gewichtheber mobiler und beweglicher, der Yogi schneller und ausdauernder. Mit diesem Grundgedanken wurde Animal Flow konzipiert und vereint somit die motorischen Fähigkeiten.
Welche Auswirkungen hat diese Sportart auf dich und auf deinen Körper?
Durch Animal Flow kann ich behaupten, widerstandsfähiger im Alltag und im Sport geworden zu sein. Durch das Trainieren und Stärken meiner Beweglichkeit habe ich deutlich weniger Verspannungen als früher. Meine Tiefenmuskulatur hat sich verbessert und einhergehend meine Körperhaltung. Aber auch beim Klettern und Bergsteigen habe ich mehr Trittsicherheit, Ausdauer sowie Griffkraft bekommen.
Was ist der Unterschied zwischen Yoga und Animal Flow?
Einer der großen Unterschiede zum Yoga ist, dass Animal Flow ausschließlich auf multiplanare Bewegungen basiert. D.h. bodengebundene Übungen im Vierfüßler-Stand. Wenn Hände und Füße den Boden berühren, wird automatisch der Fokus nach Innen gerichtet, weil wir eine ungewohnte Art der Fortbewegung ansteuern. Dadurch entstehen in kurzer Zeit eine direkte Kommunikation und Verbindung zwischen Körper und Gehirn. Diese Art von Zusammenspiel fördert maßgeblich Achtsamkeit, Wahrnehmung sowie die Tiefensensibilität (oft auch „sechster Sinn“ genannt).
Beitragsbild: ©Die Fotografen