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Neues Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe | WIFI Blog

Seit Anfang Oktober gibt es am WIFI Campus Innsbruck das neue, top ausgestattete Zukunftszentrum Gesundheit. Österreichweit ist es ein einzigartiges Kompetenzzentrum für Ausbildungen in Augenoptik, Zahntechnik, Orthopädieschuhtechnik sowie Hörakustik und Pädakustik.

Im neuen Zukunftszentrum Gesundheit sind alle gewerblichen Gesundheitsberufe vereint“, erzählt Sabine Schwarz, Produktmanagerin des Bildungsbereichs für Gesundheit am WIFI Tirol. „Mit unserem digitalen Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe stärken wir den Standort Tirol im internationalen Vergleich sowie die Branche Gesundheit.“ Finanziert wurde das Projekt vom Land Tirol, von der Fachgruppe Gesundheit und vom WIFI selbst.

Durch die Digitalisierung werden Betriebe unterstützt, ihre Fachkräfte in den neuen Technologien und Arbeitsprozessen auszubilden „Es ist von großer Bedeutung, die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zukünftigen Fachkräften in diesen Schlüsseltechnologien zu forcieren“, rät die Produktmanagerin, „das WIFI fungiert hierbei als international anerkanntes Zentrum, das die praxisnahe Aus- und Weiterbildung unterstützt.“

Mit unserem digitalen Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe stärken wir den Standort Tirol im internationalen Vergleich sowie die Branche Gesundheit.
Sabine Schwarz / Produktmanagerin des Bildungsbereichs Gesundheit & Schönheit

Eine Branche der Zukunft

„Durch die steigende Lebenserwartung und einfließenden Umweltfaktoren steigt auf Dauer der Bedarf an Gesundheitsleistung und damit auch der Bedarf an kompetent und praxisorientiert ausgebildeten Fachkräften“, meint Sabine Schwarz, „da das Gesundheitssystem gerade an seine Grenzen stößt, ist es für die Zukunft wichtig, Fachkräfte auszubilden und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von gewerblichen Gesundheitsberufen, medizinischem Personal sowie Ärztinnen und Ärzten zu forcieren, um das Gesundheitssystem und damit die Wirtschaft in Zukunft aufrecht erhalten zu können. Mit diesem Leuchtturmprojekt wollen wir die Positionierung der gewerblichen Gesundheitsberufe stärken und einen wichtigen Schritt in die Zukunft setzen.“

Die Branche Gesundheit ist also eine Branche der Zukunft. Das neue Ausbildungszentrum gilt nicht nur als Chance für Interessierte, um in der Branche Fuß zu fassen, es verdeutlicht auch die Kompetenz des Bildungsinstituts als Wirtschaftsförderungsinstitut. „Durch die Anwendung neuester Technologien ist das WIFI Vorreiter und gleichzeitig auch Vorbild – egal, für welche Branche.“

Das Ausbildungszentrum umfasst die manuelle Werkstatt für Gesundheitsberufe, die Hörakustikakademie sowie die digitale Gesundheitswerkstatt als Herzstück des neuen Ausbildungszentrums. Angesiedelt sind die Räumlichkeiten im Campus C des WIFI Innsbruck.

Manuelle Gesundheitswerkstatt

Manuelle Gesundheitswerkstatt

Die manuelle Werkstatt des neuen Zukunftszentrums für Gesundheit ist DIE Ausbildungsstätte für Augenoptik, Hörakustik und Zahntechnik in Westösterreich. Hier lernen Auszubildende praxisorientiert ihr Handwerk und werden optimal auf den Arbeitsalltag vorbereitet.

„In diesem Bereich des Zukunftszentrums werden die manuellen Arbeitsschritte der einzelnen Berufe unterrichtet. Im Bereich Hörakustik ist dies zum Beispiel die Herstellung von Otoplastiken“, erklärt die Produktmanagerin. „Kursteilnehmende im Bereich Hörakustik lernen hier beispielsweise, wie man einen Abdruck nimmt, richtig schleift und fräst. Im Bereich Augenoptik wird in der manuellen Werkstatt vermittelt, wie Brillenfassungen hergestellt oder Gläser geschliffen werden.“

Digitale Gesundheitswerkstatt

In diesem Bereich des Zukunftszentrums werden die angehenden Fachkräfte im digitalen Prozess geschult, erzählt Sabine Schwarz: „Die digitalen Arbeitsschritte in diesen Gesundheitsberufen umfassen das umfangreiche Scannen, das Modellieren mittels eigener Software und das abschlie- ßende Anfertigen der medizinischen Produkte.“

Die Räumlichkeiten der digitalen Gesundheitswerkstatt sind das Herz des neuen Zukunftszentrums. Die Werkstatt soll ein Bewusstsein für Digitalisierungsthemen schaffen und Auszubildende auf die digitale und vernetzte Arbeitswelt vorbereiten. „Fachkräfte werden bei uns auf dem neuesten Stand der Technik ausgebildet und die Nutzung von digitalen Technologien gefördert“, so Schwarz.

Digitale Gesundheitswerkstatt

Eine Besonderheit ist dabei der branchenübergreifende Ansatz: „Da die Prozessschritte in den einzelnen Branchen sehr ähnlich sind, sind hier durch die einzigartige Zusammenführung aller gewerblichen Gesundheitsberufe in der digitalen Werkstatt, die branchenübergreifende Vernetzung und der Austausch möglich.“

Die interdisziplinäre Nutzung der Werkstatt sorgt für eine optimale Auslastung und fördert die Entwicklung von Innovationen in verschiedenen Gesundheitsberufen“, meint die WIFI Produktmanagerin, „Ziel ist es, die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen und angehenden Fachkräften voranzutreiben und die Betriebe somit bei der Einführung neuer Technologien zu unterstützen. Für das richtige Verständnis ist die Zusammenführung von analogen Kompetenzen und digitalen Arbeitsschritten wesentlich.“

Die Digitale Gesundheitswerkstatt wird auch für Vorführungen, Vorträge, Workshops und Prüfungen genutzt.

Hörakustikakademie

In der Akademie für Hörakustik werden Fachkräfte seit 1995 praxisorientiert ausgebildet. Die Räumlichkeiten der Hörakustikakademie umfassen einen Freifeldmessraum sowie zwei weitere Räume mit 9 Anpasskabinen, die die Besonderheit aufweisen, dass jede dieser Kabinen mit 2-3 Messsystemen ausgestattet ist. „Der technologische Fortschritt im Bereich Hörakustik ist enorm und führt dazu, dass die Geräte immer kleiner, optisch anspruchsvoller und computergesteuert programmierbar werden“, erzählt Sabine Schwarz, „die Ausbildung erfordert neben Freude am Umgang mit Menschen auch ein technisches Interesse.“

In der Hörakustikakademie können sich Quereinsteiger:innen auf dem 2. Bildungsweg ausbilden lassen, Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprüfung besuchen, den Meisterkurs Hörakustik belegen und ein Pädakustik-Diplom bei dem mittlerweile emeritierten Leiter und europaweit führenden Kliniker für Hör- und Sprachstörungen, Prof. Patrick Zorowka, erlangen.

Bilder: ©Gerhard Berger, WKT