Alltagsbetreuung für Angehörige

• Demografischer Wandel.
• Pflegekräftemangel.
• Längst möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben.

… sind nur einige der Punkte, die unser Pflegesystem momentan unwahrscheinlich fordern. Pflegende Angehörige leisten im Zusammenhang mit der Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause tagtäglich unwahrscheinlich viel. Sie stellen somit eine maßgebliche Säule des österreichischen Pflegesystems dar. Umso mehr verdienen sie bei ihrem Tun jede nur mögliche Unterstützung. Neben bereits breit aufgestellter Beratungsmöglichkeiten und dem Service der mobilen Hauskrankenpflege ist es vor allem die (Alltags-)Begleitung zuhause, die nachhaltig ausgebaut gehört. Diese (Alltags-)Begleitung bietet nicht nur tatkräftige Unterstützung in der Tagesrealität vor Ort, sondern schafft vor allem auch dringend benötigte, stundenweise Auszeitmöglichkeiten für pflegende Angehörige.

Die Alltagsbetreuung für Angehörige wurde in APP-Form als besonders flexibles Ausbildungsformat konzipiert. Zudem stellt das APP auch eine wertvolle Möglichkeit für Angehörige dar, um zusätzliches Wissen und wertvolle Tipps für ihr unterstützendes Tun zuhause zu sammeln.

Ca. 80% der Angehörigen werden zu Hause gepflegt.
Pflegende Angehörige leisten im Zusammenhang mit der Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause tagtäglich unwahrscheinlich viel. Sie stellen somit eine maßgebliche Säule des österreichischen Pflegesystems dar.
Der Bedarf an Betreuungspersonen ist enorm und kann zukünftig ein zweites, wesentliches Standbein in der Pflegestrategie darstellen.

Angehörigenbetreuung beginnt nicht erst im Pflegeheim! Es braucht ein durchgängiges Betreuungs- und Pflegemodell:

• Um Frauen und Angehörige zu entlasten und für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu haben. Angehörigenbetreuung betrifft vor allem Frauen, die durch Kinder-, Angehörigen- und Altenbetreuung lange für den Arbeitsmarkt wegfallen. Diese müssen durch Alltagshilfen, Selbständige Personenbetreuer und 24h-Hilfen frühzeitig entlasten werden.
• Wirtschaftsleistung und potentielle Fachkräfte gehen für viele Branchen durch die Betreuungsleistung von Angehörigen verloren.
• Es braucht Durchgängigkeit von häuslicher Betreuung zur Pflege.
• Es soll mit der neuen Ausbildung für diplomierte Alltags- und Personenbetreuer:innen ein Mindestqualitätsstandard geschaffen und die Qualität in der häuslichen Betreuung gesichert werden.
• Für Menschen mit Migrationshintergrund soll durch den niedrigschwelligen Einstieg in den Sozialberuf die Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft erleichtert werden.

Die Ausbildung zur diplomierten Alltags- und Personenbetreuung bietet Menschen einen niedrigschwelligen und strukturierten Einstieg in einen Sozialberuf als selbständige Personenbetreuer:innen oder weiterführenden Pflegeberuf.
Jeder von uns, ob Student, Pensionist, Wiedereinsteigerin, oder sonstige Interessenten, die Zeit zur Verfügung haben und einer sinnstiftenden, sozialen Tätigkeit nachgehen wollen, können mit dieser Ausbildung stundenweise oder mehr eine häusliche Unterstützungsleistung anbieten.
Durch eine Kooperation zwischen WIFI Tirol und den TSD kann man sich nach der Ausbildung am WIFI auf der Vernetzungsplattform MiA (Pilotprojekt gefördert von ÖIF und Bundesministerium, umgesetzt von den TSD) registrieren lassen.

Die Ausbildung "Diplomierte Alltags- und Personenbetreuung" bietet Interessierten die Möglichkeit, Basiswissen sowie jede Menge alltagsunterstützende Tipps rund um eine bestmögliche, individuelle Begleitung im Alltag von älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf zu erhalten.
Wichtig festzuhalten ist hierbei, dass sich das Aufgabengebiet der dipl. Alltags-/Personenbetreuung klar von jenem der Pflege abgrenzt. Die Alltags- und Personenbetreuer:in sieht sich hierbei als wertvolle Ergänzung zu Heimhilfe, Pflegeassistenz sowie des Gesundheits- und Krankenpflegepersonals. Alltags- und Personenbetreuer:in kommt VOR bzw. begleitend NEBEN aufrechter Hauskrankenpflege zum Einsatz.

Aufbau der Ausbildung:

• Die Ausbildung besteht aus der App mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen, die das Lernen örtlich und zeitlich flexibel ermöglichen soll.
• Dazwischen finden immer begleitete Reflexionstermine live-online statt, die einen Austausch ermöglichen sollen und in denen mit der Trainer:in Themen vertieft werden.
• Parallel ist ein Praktikum im Ausmaß von 120 Stunden zu absolvieren.
• Am Ende der Ausbildung muss das Wissensquiz in der App positiv abgeschlossen werden, und nach Abgabe der Praktikumsbestätigung und eines positiven Abschlussgesprächs schließen Sie mit einem WIFI-Diplom für Alltags- und Personenbetreuer:in ab.

Vorteile der Ausbildung und Möglichkeiten danach:

• Registrierung auf der Vernetzungsplattform MIA (Pilotprojekt gefördert von ÖIF und Bundesministerium, umgesetzt von den TSD). Man hat die Möglichkeit entweder geringfügig (stundenweise) ältere Menschen zu Hause zu unterstützen und mittels Dienstleistungsscheck abzurechnen (bis zur Geringfügigkeit). Oder bei Tätigkeiten über der Geringfügigkeitsgrenze das freie Gewerbe der selbständigen Personenbetreuung anzumelden.
• Oder man arbeitet als qualitative Alltagshilfe/24h-Hilfe bei Vermittlungsagenturen und verschiedenen Organisationen.
• Niedrigschwelliger Einstieg in die weiterführenden Berufe Heimhilfe, Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz (auch für Asylwerber:innen!)-Durchgängigkeit zur Pflege!
• Einführung in den Qualitätsstandard für bereits tätige Personenbetreuer:innen/24h-Hilfen oder solche, die es werden wollen.
• Die App steht auch Angehörigen zur Verfügung.

Alltagsbetreuung für Angehörige eignet sich optimal für

• WiedereinsteigerInnen und
• Studierende (durch höchstmögliche Flexibilität),
• für Mütter/Väter (die neben der Kinderbetreuung Möglichkeit einer kombinierbaren beruflichen Tätigkeit suchen),
• JungpensionistInnen (auf der Suche nach sinnstiftender Betätigung über ihr bisheriges Arbeitsleben hinaus)
• sowie für Menschen mit Migrationshintergrund (die am Arbeitsmarkt Fuß fassen möchten).