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IT / Informatik / EDV

KI-Programmierung: WIFI Trainer Marko Zaric im Interview

Marko Zaric ist WIFI Trainer und Wissenschaftler für KI und Robotik an der Universität Innsbruck. 
Im neuen WIFI Kurs KI-Programmierung bringt er den Kursteilnehmenden bei, wie Künstliche Intelligenz überhaupt funktioniert und wie diese programmiert wird.

KI-Programmierung geht Hand in Hand mit datengetriebener Entscheidungsfindung, daher glaube ich, dass die Fähigkeit, KI zu programmieren, ein wichtiges Werkzeug in der Werkzeugkiste zukünftiger Programmierer:innen sein wird.

Neben seiner Studienzeit für Mathematik und Informatik, in der er sich intensiv mit KI beschäftigte, betreute er auch nebenberuflich diverse KI-Projekte. Im Zuge seiner Arbeiten betrieb Marko Zaric auch Grundlagenforschung in Sachen KI-Adaptierung für Roboter-Systeme. Im Interview erzählt der Trainer mehr über das Thema und den Kurs am WIFI Tirol:
 

Was können sich die Teilnehmenden vom Kurs erwarten?

Der Kurs ist auf Personen ausgelegt, die bereits Erfahrung mit allgemeiner Programmierung haben und ihr Portfolio mit KI-Programmierung erweitern möchten.
In diesem Kurs werden grundlegende Konzepte der KI-Programmierung sowohl theoretisch als auch praktisch eingeübt. Das Hauptlernziel ist es, den Teilnehmenden ein Grundverständnis für das Betreuen von KI-Projekten mitzugeben, sodass auch Technologien, die nicht im Kurs behandelt werden, anschließend eigenständig erschlossen werden können.
Die Beispiele sind praxisorientiert, um die Anforderungen, die Arbeitgeber:innen stellen könnten, zu verstehen und umzusetzen.

Wie würden Sie Nicht-Techniker:innen erklären, wie KI funktioniert und welche Anwendungen sie hat?


KI ist ein sehr umfangreicher Begriff: Grundsätzlich versteht man darunter ein System, welches ein bestimmtes Wissen oder eine bestimmte Fähigkeit beherrscht – zum Beispiel das Textverständnis bei ChatGPT.
Häufig wird KI heutzutage fälschlicherweise als Synonym für die meistverwendete Ausprägung  „Machine Learning” verwendet. Im Machine Learning geht es ganz simpel betrachtet um Folgendes: Die KI-Entwickler:innen geben eine Aufgabe oder ein Ziel vor und liefern Daten, mit denen die KI lernen soll, das Ziel zu erreichen.
Als Grundsatz kann folgendes verwendet werden: Wo ein kompliziertes Problem vorliegt und viele Daten vorhanden sind, die dieses Problem abbilden, kann Machine Learning effektiv eingesetzt werden. Aus diesem Grundsatz erschließen sich Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen, die diese Eigenschaften mit sich bringen. 
 

Bei der Verwendung von KI ist bekanntermaßen das Prompting entscheidend, um die Information zu erhalten, die man möchte. Warum ist das so und inwiefern nimmt hier die Programmierung Einfluss?


Interessanterweise ist Prompting bei der KI-Programmierung nebensächlich. Es kann unter Umständen das Resultat einer erfolgreich programmierten KI sein, dass damit „gepromptet” werden kann. KI ist aber sehr viel weitreichender und es ist sehr abhängig von der Frage, was die KI am Ende überhaupt machen soll und welche Art von Interaktion mit der KI für die Endnutzer:innen am effektivsten ist.

Welche Herausforderungen sind bei der Entwicklung von KI-Anwendungen am häufigsten und wie geht man damit um?


Die beiden größten Herausforderungen bei der Entwicklung von KI-Anwendungen sind die richtige Aufbereitung der Daten und die Auswahl der richtigen Modelle zur Lösung des Problems.
Heutzutage haben wir eher das Problem, dass es einen Überschuss an Daten und Informationen gibt und es nicht offensichtlich ist, welche Daten für ein effizientes KI-System notwendig sind.
Verschiedene Methoden der Datenanalyse in der Vorbereitung helfen hier, die richtige Auswahl zu treffen. Bei der Auswahl der richtigen Modelle ist eine gründliche Recherche unumgänglich.
Ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise der Technologien und das Erkennen von ähnlichen Use Cases, die auf das eigene Problem übertragen werden können, kann die Entwicklung der eigenen KI beschleunigen.
 

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von KI-Programmierung?


Meiner Meinung nach wird es in einer Welt, die im Datenüberfluss lebt, immer Möglichkeiten geben, verschiedene Probleme mit KI zu lösen. Deshalb wird es auch Menschen brauchen, die diese Systeme entwickeln können.
KI-Programmierung geht Hand in Hand mit datengetriebener Entscheidungsfindung, daher glaube ich, dass die Fähigkeit, KI zu programmieren, ein wichtiges Werkzeug in der Werkzeugkiste zukünftiger Programmierer:innen sein wird.

Beitragsbild: ©vxnaghiyev - stock.adobe.com

Foto Marko Zaric: Privat
 

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